
Thomas Morgenstern ist der Springer der Stunde. Vierter Weltcup-Sieg in Folge. Das erinnert an den Weltcup 2007/2008, als Thomas der Dominator des Weltcups war. Er hatte damals sechs von sieben Weltcups gewonnen und triumphierte auch beim Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf.
Da war eigentlich allen klar: Der Morgi macht's. Pustekuchen: In Garmisch-Partenkirchen gab es nur Rang sechs für ihn und auch die Plätze 2 und 3 bei den beiden Springen in Bischofshofen (Innsbruck war ja leider ausgefallen) reichten ihm nicht zum Tournee-Sieg. Stattdessen machte sich Janne Ahonen unsterblich, der schweigsame Finne gewann als erster Springer überhaupt zum fünften Mal die Vierschanzentournee.
Also schlechtes Omen für Thomas Morgenstern? Mitnichten! Der Thomas Morgenstern der Saison 2010/11 ist nicht der Thomas Morgenstern des Jahres 2007/08. Aus Morgi ist längt Thomas geworden. Die zwischenzeitlichen Rückschläge haben ihn gestärkt, haben ihn reifer gemacht.
Das macht den Unterschied und Thomas Morgenstern wirklich zu einem großen Tourneefavoriten. Acht Quali- und Wettkampftage hintereinander, das zehrt und das hat viele Favoriten überfordert. Die gute Form ist das eine, die Souveränität, das alles zu meistern, ist das andere. Hier zählt neben dem Können die Routine. Und das hier macht den Unterschied in diesem Jahr bei Thomas Morgenstern im Vergleich zu früher aus.
Thomas Morgenstern wurde in Turin aus dem Nichts Olympiasieger, er hat den Gesamtweltcup gewonnen, wurde mehrmals Teamweltmeister im Skispringen und Skifliegen und hat jetzt 18 Weltcupsiege.
Vom Können her ist er schon lange in einer Liga mit den noch aktiven Tourneesiegern Janne Ahonen und Adam Malysz, und nun scheint es so, als Thomas Morgenstern auch wirklich reif für den großen Erfolg bei der Vierschanzentournee ist.
Für Thomas gilt dabei das gleiche wie für Simon Ammann: Mit einem Erfolg bei der Tournee könnten sich die beiden Olympiasieger endgültig die Krone aufsetzen.