
Schlieri und Simi im lockeren Plausch. Wird einer von den beiden Topfavoriten Olympiasieger, oder gehen sie wieder, wie bei der Vierschanzentournee, leer aus?
Olympischer Showdown bei den Spielen in Vancouver. Für mich sind die Skisprung-Bewerbe natürlich etwas ganz besonderes, schließlich durfte ich bei den vergangenen Spielen als Pressechef im Skisprung-Stadion in Pragelato live dabei sein.
Damals gewann bekanntlich Thomas Morgenstern hauchdünn vor Andi Kofler auf der Großschanze. Heuer sind die beiden ja wieder gut in Form, Kofi hat als Tourneesieger ja schon die erste Sensation hingelegt, Morgi mit seinem Sieg in Bischofshofen auch gezeigt, dass mit ihm wieder zu rechnen ist.
Olympics sind Olympics. Da gelten wieder mal andere Gesetze. Keiner weiß das so gut wie unsere Altmeister Janne Ahonen. Fünf Tourneesiege hat er, aber noch keine Einzelmedaille bei Olympia. Oder Simon Ammann, Mr. Olympia. Doppelsieger von Salt Lake.
Simi und Schlieri. Wird es das große Duell in Vancouver? Hm, dieses Thema beschäftigt mich seit Jahren bei der Tournee. In den vergangenen beiden Wintern haben sie souverän den Weltcup angeführt und waren damit natürlich auch die großen Favoriten. Und am Ende doch wieder geschlagen.
Wobei die Tournee natürlich nicht mit Olympia zu vergleichen ist. Bei den Spielen ist es wie bei der WM: Es zählt ein Sieg am Tag X, in diesem Moment gilt es. Bei der Tournee sind es vier Wettkämpfe, da zählt die Konstanz.
Bei olympischen Spielen, sollte man auch die Norweger auf der Rechnung haben. Vor vier Jahren tauchte ja bekanntlich Lars Bystoel auf und holte sich den Titel von der Kleinschanze und Bronze auf der großen. Für mich zählen Anders Jacobsen und Johan Remen Evensen, aber auch Björn Einar Romoeren mit zu den Favoriten.
Tja, und dann hat ja aus deutscher Sicht auch noch Michael Uhrmann eine Rechnung mit Olympia offen. 2006 schrammte er um 0,5 Punkte an der Bronzemedaille vorbei. Heuer ist Uhri wieder gut in Form, und nun ja: es dürfte für ihn die letzte Chance sein, bei Olympia etwas zu reissen. Gilt natürlich auch für Martin Schmitt, aber auch sooooo viele andere, wie zum Beispiel Adam Malysz (Polen), Janne Ahonen (Finnland), Wolfgang Loitz (Österreich), das Schweizer Duo Simon Ammann und Andreas Küttel (immerhin Weltmeister), und und und.
Insofern sind die olympischen Spiele in Vancouver auch eine Art Wendepunkt im internationalen Skisprungsport. Der ein oder andere wird - je nach Ausgang - seine Karriere beenden.
Eine Ära geht zu Ende. Und ich bin persönlich sehr dankbar, dass ich seit vielen Jahren die sympathischen Sportler begleiten durfte. Es hat riesig Spaß gemacht. (Und macht es natürlich immer noch).
So, jetzt will ich Euch nicht langweilen, halt eines noch. Meinem Freund Sandro Pertile, Competiton Manager der Sprungbewerbe in Torino 2006, wünsche ich ganz viel Erfolg. Er ist als TD für die Sprungbewerbe in Vancouver verantwortlich, und da hat die FIS genau den Richtigen ausgewählt. Also: Good luck alle miteinand. Ingo