Mittwoch, Januar 07, 2009

Der den Schnee küsst


Es muss nicht mehr sein als diese eine Geste: Wolfgang Loitzl kniet sich nieder und küsst den Schnee. Es ist sein ganz persönliches Dankeschön an den Aufsprunghügel von Bischofshofen, auf dem er kurz zuvor eleganter als alle anderen aufgesprungen war. Im ersten Durchgang gaben die Kampfrichter Wolfgang Loitzl fünfmal die 20,0. Sie ehrten den Stilisten damit für einen perfekten Flug und hoben ihn in eine Reihe mit Toni Innauer (1976) und Kazyoshi Funaki (1998), die als bisher einzige Skispringer der Welt die Traumnote erhalten hatten (jeweils beim Skifliegen in Oberstdorf).

Der "Wuff", wie ihn die Skisprung-Welt nennt, hat es allen gezeigt. Das freut mich sehr. Und wieder wurde bewiesen, dass es bei der Tournee mehr braucht als den Willen zu siegen.

„Wer die Tournee gewinnen will, der muss einfach einen Lauf haben“, meinte dann auch Simon Ammann, der Weltcup-Führende und damit auch große Favorit. Wie so oft, hörte auch heuer wieder der Lauf des bis dahin Führenden im Weltcup just nach dem Auftaktspringen in Oberstdorf auf. Heuer Simon Ammann, im Vorjahr Thomas Morgenstern.

Fast scheint es so, dass die Weltcup-Leader zwar noch den Auftakt in Oberstdorf gewinnen können, dann aber mit der Favoritenrolle nicht mehr fertig werden.

Und: Die Erfahrung hilft. Meinten jedenfalls Simon Ammann und Wolfgang Loitzl. Gregor Schlierenzauer, mit seinen 18 Jahren immer noch einer der Jungspunde im Weltcupzirkus will daran nicht glauben. Ist auch gut so, denn sonst könnte er jetzt fünf Jahre Pause machen...

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